Europäer*innen in US-Abschiebehaft: Reisen in die Vereinigten Staaten sind unter Trump ein Risiko
Seit Trump in den USA wieder das Präsidentschaftsamt bekleidet, arbeitet sein Stab im Eiltempo das autoritaristische Playbook des Project 2025 ab – darunter auch eine starke Verschärfung der Einwanderungspolitik bis hin zur vollständigen Aussetzung des Rechts auf Asyl an der Grenze zu Mexiko. Dazu kommen auch vermehrt Berichte von willkürlichen Verhaftungen von Menschen mit einem gültigen Einreise-Visa oder gar dauerhaftem Aufenthaltstitel (Green Card).
Letzteres ist am Freitag mit Fabian Schmidt einem weiteren Deutschen widerfahren, als er zurück in die USA einreisen wollte. Trotz gültiger Green Card sei er von der Einwanderungsbehörde ICE festgenommen, brutal vernommen und ist aktuell in Abschiebehaft. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich zu diesem Vorfall nur einzigen deutschsprachigen Artikel einer luxemburgischen Zeitung finden. Und Schmidt ist längst kein Einzelfall mehr. Vor ihm waren es z.B. Jessica Brösche, die sich sechs Wochen lang in Abschiebehaft befand und Lucas Sielaff, der nach zwei Wochen wieder freikam.
Diese Inhaftierungen scheinen hierzulande, außerhalb der Boulevard-Presse, leider kein breites mediales Interesse zu finden, obwohl sie zeigen, dass Reisen in die USA unter Trump selbst für Europäer*innen ein großes Risiko sind und schlimmer noch:
Auf absehbare Zeit wird sich dies wohl nicht ändern, denn die Maßnahmen des Project 2025 im Bereich »Immigration« sind Stand heute erst zu 42 % umgesetzt.
Update vom 20.03.2025: In der Zwischenzeit hat das Auswärtige Amt zwar keine explizite Reisewarnung veröffentlicht aber immerhin die Reisehinweise für die USA aktualisiert und zu den Einreisebedingungen konkretisiert:
Das kann man als Offensichtlichkeit abtun. Dass diese Punkte aber explizit genannt werden müssen zeigt aber, dass sich das Klima geändert hat. Und auch das britische Foreign Office hat ebenfalls nachgezogen.